Locomotora
emd f7

Bereit für 'ne Ausfahrt

1906 ist das Geburtsjahr der preussischen P8, der ersten Europalok. Nachdem Reinfall der P6 versuchte Garbe mit der P8 endlich eine schnelle Reisezuglokomotive zu konstruieren. Erst nach Beseitigung diverser Kinderkrankheiten mauserte sie sich zu einer der vorzüglichsten Dampflokomotiven. Aus den geplanten 110 km/h wurde auf Grund des Massenausgleichs nichts. Sie bewährte sich aber in allen Sparten, sei es als schnelle Personenzugslokomotive, vor Güterzügen, oder im Hügelland. Sie verkörpert vielleicht besser als irgendeine andere das Kredo Garbes: einfach und zweckmässig. Also einfache Dampfdehnung, Zwillingsmaschine, aber immerhin Heissdampf. Bei der Reichsbahn erhielt sie die Nummern 38.10 - 40.

Seitenansicht der P8

Die letzte der ingesamt 3956 Exemplare verliess 1923 die Werkstätte. Durch die beiden Weltkriege wurden sie über ganz Europa verteilt. Keine Bahnverwaltung wollte auf die zuverlässigen "Mädchen für alles" verzichten. Nach dem zweiten Weltkrieg kamen rund 700 zur DR und rund 1200 zur DB. Als letste wurde 38 1772 am 31.12 1974 im BW Rottweil ausgemustert. Mehrere Loks ind erhalten geblieben, zum Teil fahrtüchtig.

Mit einem Personenzug

Technische Daten:

  • Erbaut: 1906 durch Robert Garbe bei Schwartzkopf. Nachher verschiedene Hersteller.
  • Länge: 18,59 m
  • Gewicht: 78'200 Kg
  • Zylinder: 2 x 575 x 630mm
  • Treibraddurchmesser: 1,75 m
  • Achsgewicht: 17'727 kg
  • Rostfläche: 2,58 m2
  • Heizfläche: 143,9 m2
  • Überhitzer: 58,9 m2
  • Dampfdruck: 12 kg/cm2
  • Zugkraft: 12'140kg
  • Geschwindigkeit:100 km/h

Beim Bekohlen im MSTS

Im Trainsimulator fahre ich die BR 38 3010 von German Railroads. Die Lok ist sehr schön gelungen, vielleicht etwas zu sauber, so als ob sie direkt aus dem Museum käme. Der Führerstand ist übersichtlich, wenn auch die Bremsanzeigen etwas zu klein geraten sind, um genau nach ihnenzu fahren. Auch lässt das Feuer wie bei allen German Railroads Modellen zu wünschen übrig. Es ist unmöglich die Feuerhöhe abzulesen, ausser man braucht den HUD, was aber das echte Dampffahrgefühl beeinträchtigt. Warum geht dies bei der Severn Valley Railway? Die Führer- und Heizersicht (mit Taste 5) sind gut gelöst.

Der Führerstand

Das Fahrverhalten scheint anhand der verfügbaren Literatur echt su sein. Sie ist manchmal was bockig, an ihre Bremsen muss man sich gewöhnen, sie können nicht befriedigen, genau wie es dem Original nach gesagt wurde. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob das Original mit der Gegendruckbremse ausgerüstet war oder nicht. Auf den langen Gefällestrecken im Bigge- und Werratal lässt sie sich jedoch gut simulieren in dem man die Steuerung voll auf Gegenrichtung stellt und nun mit dem Regler die Geschwindigkeit drosselt oder zumndest beihält.

Volldampf voraus