Falls es ein Symbol für die Dieselisation Nord
Amerikas gibt, so ist dies Zweifels ohne die F7 der Electro-Motive Division
der General Ford. Sie war zwar nicht die erste Diesellok, aber sie änderte
das Gesicht der Eisenbahnen. Sie vereinte in sich alle Vorteile, die
der diesel - elektrische Antrieb (Ein Diesel Motor treibt einen Generator
an, der wiederum die Elektromotoren mit dem nötigen Strom versorgt)
zu bieten hat, und erklärt somit den Rückgang und das spätere
Verschwinden der Dampftraktion.
Hier ist eine Aufstellung der wesentlichste Vorteile
die die Dieselloks gegenüber den Dampfrössern aufwiesen (Und
das obwohl ich ein Dampfnarr bin):
- Obwohl die F7 nicht mehr als 1500 PS besass, gab es die Möglichkeit
mehrere Units A (mit Führerstand) und Units B (eben ohne) zusammen
zu fügen. Oft sah man also die Standard Kombination ABBA, 6000
PS stark wie die besten Dampfer.
- Im Gegensatz zur Dampflok, die die Höchstleistung erst ab einer
gewissen Geschwindigkeit erbringt, erreicht die Dieselelektrische
die volle Kraft schon vom ersten Moment an.
- Die thermische Effizienz der Dampflok liegt bei 10% - 12%, was auf
die äussere
Verbrennung zurück zu führen ist, da ja der Dampf, der seine
Kraft in den Zylindern abgibt, zuerst im Kessel aus Wasser durch die
Hitze des Feuers erzeugt werden muss. Der Diesel erreicht hingegen einen
Wirkungsgrad von 30% - 35% dank der inneren Verbrennung, denn das Dieselöl
wird ja direkt im Zylinder verbrannt.
- Eine Diesellok braucht alle 500 bis 600 Meilen zu tanken während
die Dampflok rund alle 100 Meilen Kohle und Wasser fassen muss. Auf Versuchsfahrten
der Santa Fe mit einer FT benötigte man 5 Stops für die Strecke
Chicago - Los Angeles, die Dampfzüge mussten hingegen 35 Mal auftanken.
Auch die Instalationen selbst zum auftanken sind wesentlich einfacher.
- Eine Dampflokomotive braucht viel Pflege und Unterhalt. Man muss
die Aschkästen entleeren, den Rost reinigen, ebenso die Rauchkammer,
den Kessel abschlämmen, alle beweglichen Teile, und es sind viele, ölen. Die
Verfügbarkeit ist bei 45%; die Dieselok ist hingegen fast rund um
die Uhr betriebsfähig (90% - 95%).
- Die dieleelektrischen Loks haben eine dynamische Bremse. Die Elektromotoren
werden in Generatoren umgeschaltet und der so erzeugte Strom wird dann
in Widerständen in Hitze umgewandelt. Vor allem auf langen Gefällstrecken
bringt dies enorme Vorteile, verhindert man doch so das Heisslaufen der
Bremsschuhe und der Räder. Auch lässt sich das Bremsen mittels
beider Systeme besser einstellen.
- Die F7 wurde in Serienfertigung hergestellt und nicht wie die Dampfloks
den Wünschen der jeweiligen Betreibergesellschaft angepasst. Das
führte zu Kostendämpfung und erleichterter Ersatzteilbeschaffung.
Hingegen wurde die Loks bunt bemalt und waren somit sofort erkennbar.
Es gibt noch unzählig mehr kleinere und grössere Vorteile,
sie würden ein ganzes Buch füllen. Das Wichtigste aber ist
das Resultat: in weniger als 10 Jahren wurde die ganze Eisenbahnlandschaft
Nordamerikas umgekrempelt. Die EMD F7 gehört in die gleiche Kategorie
der Meilensteine wie die America 4-4-0 ein Jahrhunder füher oder
das T - Modell von Henry Ford.
Für den Train Simulator gibt es zahlreiche Versionen der F7, vor allem
auf der Freeware - Szene. Es handelt sich meist um Repaints in den verschiedenen
Farben der Eisenbahngesellschaften, da ja das Modell immer das gleiche blieb.
Ich persönlich habe mich für den "Canadian" entschieden. Es handelt
sich dabei um einen Luxuspassgierzug, der in den 50ern, gezogen von einer ABBA
F7, die Strecke Montreal - Vancouver bediente. Man findet ihn unter cpr_cdn.zip
bei www.train-sim.com , wo es übrigens
noch viel mehr F7 hat. Die Ausführung des Modells ist phänomenal,
die Kabine einsame Spitze und ausserdem gibt es 5 verschiedene Innenansichten.
Auch die technischen Werte sind stimmig, was man ja nicht von allen Freeware
(und Payware) Modellen sagen kann. Ein Superding von Harold Clitheroe.