Locomotora

 

RhB Ge 6/6 Nr. 415 wartet auf den Einsatz

Die Streckenführung der Rhätischen Bahn ( siehe Albula Bahn) muss für das Dampflokpersonal recht traumatisch gewesen sein. So ist es nicht verwunderlich, dass schon im Jahre 1910 das Teilstück Bever – Schuls / Tarasp direkt als elektrische Linie ausgeführt wurde. Die Rohstoffknappheit des ersten Weltkrieges, die Schweiz hat keine eigene Kohle, beschleunigte schliesslich die Elektrifizierung des gesamten Netzes. Man brauchte aber stärkere Loks als die vorhandenen Ge 2/4 (1-B-1) und Ge 4/6 (1-D-1), was aber auf Grund der Kurvenradien von teils nur 100 Meter nicht so einfach war.  Also musste man Neuland betreten, was mit der G2 6/6 (C-C) geschah. Es ist die Anwendung des Beyer Garrat – Prinzips auf die Elektrolokomotive. Zwischen zwei schnauzenförmigen Drehgestellen die jedes einen Antriebsmotor, der mittels Treibstangen  drei Achsen antreibt, schwebt frei der Mittelteil mit dem schweren Transformator und den beiden Führerständen. Somit war die Kurvengängigkeit bei einer Gesamtlänge von 13,3 Meter gewährleistet. Die ersten einer Partie von 10 Maschinen mit den Betriebsnummern 401 - 406 waren schon im Jahre 1921 als Ergänzung zu den Dampflokomotiven im Einsatz.. Eine weitere Partie mit zweien kam 1925 hinzu und nochmals drei 1929, die die letzten Damppfloks ablösten. Alle 15 wurden von der Schweizerischen Lokomotiv und Maschinenfabrik (SLM) gebaut. Die elektrische Ausstattung kam von Brown Boveri und Oerlikon. Die Fahrzeit von Chur nach St. Moritz, die in Dampftagen noch 4 Stunden betrug, wurde auf 2 Stunden und 45 Minuten verkürzt.

Der Stückgüterzug unterwegs


Die Baby Kroks versahen ihren Dienst auch nach dem die RhB neue Lokomotiven des Typs Ge 4/4 zugelegt hatte. Als 1965 die Ge 6/6 II kam traf man sie vor allem vor Güterzügen an. Bis in 1984 fuhren sie den Stückgutdienst von Samedan nach Chur. Heute sind noch drei betriebsfähig erhalten. Eine weiter steht als Denkmal in Bergün und Nummer 401 kann man im Verkehrshaus in Luzern neben dem grossen Krokodil, der Ce 6/8 der SBB, bewundern.

Planskizze der Ge 6/6


Technische Daten:
Leistung : 1200 PS
Dienstgewicht: 66t
Fahrmotoren: 2 zwölfpolige Serienmotoren, Typ ELM86/12
Höchstgeschwindigkeit: 55 km/h
Höhe: 3,9 m
Breite: 2,65m
Länge über Puffer : 13.30m

Links:
http://www.rhb.ch Die offizielle Seite der rhätischen Bahn
http://www.rhbweb.de Eine deutsche Fanseite mit viel Information
http://www.ozdoba.net/rhb die klassische RhB Seite
http://www.club1889.ch Club zur Erhaltung historischer Fahrzeuge

Das Modell von Simtrain

Für den Trainsimulator hat die Firma Simtrain der Schweiz die Ge 6/6 im Addon „Glacier – Express“  verwirklicht. Die äussere Gestaltung ist recht gut gelungen. Auch der fotorealistische Führerstand überzeugt. Beim Fahren der Lok hat man wirklich das Gefühl auf einer E-Lok der ersten Generation zu sein. Das Bedienen der dynamischen Bremse  hätte vielleicht realistischer gelöst werden können, als mit der Kombination von Throttle und Bremse, obwohl der MSTS hier so seine Mücken hat und ich bisher noch keine E-Lok mit überzeugender separater dynamischer Bremse gefunden habe. Ein Tip wäre vielleicht auch statt der Innenansicht (F5) den Blick aus dem hinteren Führerstand zu gewähren, was vor allem die Rangierarbeiten beim Stückgutverkehr noch realistischer machen würde.

Der Führerstand von Simtrain


Es gibt noch eine Free Ware Version von Joachim Zander, jedoch ohne eigenen Führerstand.

Links:
Glacier Express: http://www.simtrain.ch

Freeware:http://www.the-train.de und http://www.train-sim.com

 

Der Stückgüterzug von Simtrain unterwegs

Es gibt eine Aufgabe mit der Ge 6/6 auf meiner Seite.