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Albula Bahn

 

Das Landwasser Viadukt

Die Albulabahn von Thusis nach St-. Moritz gehört wohl zu den spektakulärsten Schmalspurbahnen der Welt. Ende des 19. Jahrhunderts war der Kanton Graubünden sehr schlecht erschlossen. Die Bündner Pässe hatten an Bedeutung verloren, vor allem auf Grund der neuen Eisenbahnlinien über de Gotthard und den Brenner. Erst der Erfolg der Landquart – Davos - Bahn zeigte, Plan der Linie Chur - St. Moritzdass der Bau von Bahnlinien auch in den Alpen wirtschaftlich rentabel ist. 1895 wurde die Landquart – Davos – Bahn in Rhätische Bahn umbenannt und 2 Jahre später beschloss das Bündner Volk in einem Referendum sie zur Staatsbahn zu machen. Eine erste wichtige Aufgabe war die Anbindung des Engadins an das Streckennetz, dauerte doch die Reise mit der Postkutsche von Chur nach St. Moritz volle 14 Stunden. 1898 wurde der Bau unter der Leitung von F. Hennings in Angriff genommen. Da man auf die bei der Gotthardbahn gewonnen Erfahrungen aufbauen konnte, baute man die Strecke als reine Adhäsionsbahn. Es mussten zahlreiche Kunstbauten errichtet werden. Insgesamt gibt es 40 Tunnels (darunter 4 Spiral- und zwei Kehrtunnels) mit einer Gesamtlänge von 16 239 Metern, mehrere Galerien und Schutzbauten. Unter den über 70 Brücken befinden sich weltberühmte Konstruktionen wie die 86 Meter hohe Solisbrücke, oder das Landwasserviadukt, das mit einem Radius von 100 Meter direkt in den Landwasser Tunnel auf der gegenüberliegenden Felswand mündet.

Der Albula Zirkus

Besonders problematisch erwies sich die 1:13 Steigung zwischen Bergün und Preda. Um die Neigung auf 1:28 zu reduzieren musste die Strecke künstlich von 6 auf 12 Kilometer verlängert werden. Dies gelang mittels Kehr- und Spiraltunnels, so wie zahlreicher Brücken. Dieser Abschnitt wird oft als der Albula Zirkus zitiert.

Die "Kleine Rote" Im Albula Zirkus

Die Wasserscheide zwischen Rhein und Donau wurde durch den Bau des Albulatunnels überwunden. 5 Jahre dauerte der Bau der 5 865 Meter langen Röhre. Insgesamt kämpften 1316 Arbeiter mit den vielen Schwierigkeiten, wie zum Beispiel Wassereinbrüche mit 300 Liter pro Sekunde.
Am 1. Juli 1903 fand die Eröffnung der Strecke Thusis – Celerina statt. Ein Jahr später ging die Verlängerung bis St. Moritz in Betrieb. Der Bahnhof von St. Moritz ist als Durchgangs Bahnhof gebaut, dachte man doch die Strecke über den Malojapass und das Bergell nach Chiavenna zu Verlängern, um so einen Anschluss an Mailand zu erhalten. Der erste Weltkrieg und die darauf folgende Rezession verhinderten jedoch dieses Vorhaben.

Die erhaltene Ge 4/6 vor einem Nostalgie Zug

Auf Grund der Rohstoffknappheit während des ersten Weltkrieges, wurde die Strecke schon 1919 elektrifiziert. Seither versahen und versehen legendäre Lokomotiven, wie die Ge 4/6, Ge 6/6 oder die Ge III 4/4 den täglichen Dienst. Im Zuge der grossen Bahnnostalgie wurden etliche Fahrzeuge vor dem Verschrotten gerettet. Die Rhb führt regelmässig Fahrten mit historischen Zügen durch, sei es mit der Dampflokomotive G 4/5 oder sei es mit einem Mini Krokodil Ge 6/6.
Heutzutage fährt die Bahn im Stundentakt. Ausserdem wird die Strecke auch von berühmten Zügen benutzt. Dazu zählen der Glacier – Express (der langsamste Schnellzug der Welt laut Eigendefinition), der Bernina – Express und der Heidi – Express. Es werden aber nicht nur Passagiere befördert, sondern auch verschiedene Güter. Die „Kleine Rote“ ist somit ein nicht weg zu denkendes Verbindungsmittel im Kanton Graubünden.

Eine G 4/5 wartet auf die Abfahrt

Links:
http://www.rhb.ch Die offizielle Seite der rhätischen Bahn
http://www.rhbweb.de Eine deutsche Fanseite mit viel Information
http://www.ozdoba.net/rhb die klassische RhB Seite
http://www.club1889.ch Club zur Erhaltung historischer Fahrzeuge

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